Den Geist des Anfängers, der Anfängerin zu bewahren öffnet die Türe des Verstehens.
Wir sind leider so sehr Spezialisten unseres eigenen Selbstes geworden, dass kaum eine Chance besteht, mit ungetrübten Augen das Leben zu sehen, wie es wirklich ist. Meist steht man sich selbst im Wege, weiss genau, wie die Sache zu laufen hat oder ist gefangen in vorgefassten Meinungen über Sinn und Unsinn des alltäglichen Lebens. Der Sinn von ZEN-Meditation kann sich damit nur schwer erschliessen.
Man neigt dazu, sich endlos in den alten Mustern zu wiederholen, hält diese für Gott gegeben oder sich selbst für ein Opfer der unwiederbringlichen Vergangenheit. Das Gestern enthält jedoch keine Aussage über den morgigen Tag. Und die eigene Vergangenheit, bei genauer und achtsamer Analyse, ist nichts anderes, als eine sich wiederholende Konstruktion von Gedanken und Gefühlen. Nicht wirklich sondern eher ein endloser Traum.
Kensho — bedeutet sich selbst zu erkennen, jenseits aller Selbstkonzepte. Jenseits aller Begrenzungen der Ich-Struktur.
ZEN-Meditation leitet dazu an, offen zu sein für diesen einzigartigen Augenblick. Mit ungetrübten Augen, mit einem wachen Geist. Nicht wissen und nicht verstehen müssen. Einfach nur vertrauen. AnfängerIn werden in jedem Moment dieses Lebens. Offen, staunend, sich überraschen lassen von der wunderbaren Fülle diese Mysteriums, das wir Leben nennen.